Namenlos

Oft begegnet uns in unseren Begleitungen die Frage, ob man dem in der Schwangerschaft verstorbenen Kind einen Namen geben sollte.
Oftmals sagen die Eltern „Ach, wir belassen es einfach bei Krümelchen oder Böhnchen.“

Wenn wir ihnen dann in Ruhe erklären, dass eine ihrer Aufgaben sein wird, ihr Kind in ihr Leben zu integrieren, ohne dass es physisch anwesend ist, weil es Teil ihres familiären Systems ist, dann kommen sie ins Grübeln.
Und wenn wir ihnen dann sagen, dass es letztendlich auch ein Liebesbeweis ist - etwas, was sie noch für ihr Kind tun können -, wenn sie ihm einen schönen Namen aussuchen, dann gehen plötzlich ihre Herzen auf und ihre Augen fangen unter den Tränen an zu leuchten, weil ihr Herz diesem, ihrem so sehr geliebten und vermissten Kind so gerne einen „richtigen“ Namen geben möchte. Einen Namen, der diesem Kind eine „richtige“ Existenz gibt und es somit zu einem vollwertigen Familienmitglied macht.