In vielen unserer Beratungsgespräche geht es immer wieder um die Frage der Beisetzung des verstorbenen Kindes. Den Eltern ist in den meisten Fällen gar nicht bewusst, welche Möglichkeiten
sie haben.
Es ist gut, dass es seit der Gesetzesänderung 2008 die Gemeinschaftsbestattungen der Krankenhäuser gibt (wir mögen das Wort Sammelbestattung nicht), aber vielen Eltern wird es als das „Mittel der
Wahl“ verkauft - sie müssen sich nicht kümmern und es kostet sie kein Geld. Sie werden in manchen Krankenhäusern
erst nach Monaten zur Beisetzung eingeladen, weil diese so selten stattfinden. So lange warten sie im Grunde auf ihren Abschluss der Akutphase.
Für die meisten Eltern spielt aber das Geld die kleinste Rolle und es gibt viele „kostengünstige“ Möglichkeiten der individuellen Bestattung. Auch macht man den Eltern glauben, dass es gut
wäre, wenn sie möglichst wenig mit dem Abschied des Kindes zu tun haben. Aber genau das Gegenteil ist i.d.R. der Fall. Je aktiver Eltern diesen Abschied gestalten, umso grösser sind die
Heilungsansätze für den weiteren Trauerweg.
So ist es von unschätzbarem Wert, wenn die Eltern richtig und in Ruhe aufgeklärt werden, warum ein persönlicher Abschied so wertvoll sein kann. Wenn wir dann mit den Eltern in den
Gesprächen sitzen und wir die Beisetzung ihres Kindes besprechen, denke ich jedes Mal, wie schade es ist, dass so viele Eltern diese Möglichkeit nicht haben.
Manchmal können wir ein Kind gerade noch aus der Sammelbestattung „retten“ und den Eltern doch noch diesen persönlichen Abschied ermöglichen. Dann sind wir einfach nur froh.
Eltern müssen einfach besser und umfassender aufgeklärt werden!