Eine Tasse Tee

Manchmal braucht‘s noch eine Tasse Tee und eine Kerze, wenn ich mitten in der Nacht aus dem Krankenhaus zurück nachhause komme...von diesem kleinen Wunder mit seinen tapferen Eltern...denen ich einen Platz in genau diesem Krankenhaus verschaffen konnte, weil ich weiss, dass das Team die Familien hier bei einer Stillen Geburt gut begleitet...wo es irgendwie selbstverständlich ist, dass ich dazu komme und die Hebamme mich beim Eintreten in den Kreißsaal mit den Worten begrüsst: „Ach, du bist wieder da!“
Wenn ich dankbar nachhause fahre, weil die Mama mir sagte: „Du weisst ja noch, wieviel Angst ich hatte, mein Baby das erste Mal zu sehen und jetzt war es einfach gar kein Problem!“ Weil sie einfach schon von der diagnostozierenden Klinik und der Hebamme zu uns geschickt wurden, damit wir sie beraten und alle Abläufe in Ruhe erklären können, damit sie fast keine Angst mehr haben müssen sondern gut aufgeklärt und gestärkt in diese schweren Tage gehen.

Wenn ich dann nachts um kurz nach zwei nachhause komme - so dankbar, dass alle Hand in Hand für diese Familie zusammenarbeiten - dann gibt es eine Tasse Tee und eine Kerze, um die richtige Bettschwere zu erreichen, in dem Wissen, dass meine Familie mich am nächsten Tag so lange schlafen lässt, wie ich es brauche.

Ich bin einfach zutiefst dankbar, dass ich genau diese Arbeit tun darf