Kapazitäten?

„Hast du Kapazitäten frei?“, fragte mich die diensthabende Ärztin Ostermontag früh am Telefon.

Ich hatte mir nach fünf arbeitsreichen Wochen und einer wirklich anstrengenden mit unzähligen Beratungsgesprächen und drei Beerdigungen gewünscht, dass ich wenigstens einmal zwei Tage Ruhe hätte.

Es waren drei - an denen ich viel geschlafen habe und mit meiner Familie auch mal einfach nur die Zeit im Garten genossen habe.

Natürlich ist da auch immer Zeit zwischen, um Papierkram aufzuarbeiten.

Aber im Grunde gibt es bei diesen Anrufen nur eine Antwort: „Ich frühstücke nur eben und dann mache ich mich auf den Weg!“

Denn Selbstsorge ist gerade in unserem Beruf von grosser Wichtigkeit, damit wir dann auch zu 100% bei den Familien sein können.

So wie dann an diesem Ostermontag, als wir in einem tollen Team im Krankenhaus die stille Geburt eines kleinen perfekten Jungen in der 34. Woche erleben durften. Mit Eltern die über sich hinausgewachsen sind.

Ich bin dankbar für die zwei Tage absolute Ruhe, die ich mir erwünscht hatte. Und dankbar dafür, dass die Krankenhäuser anrufen und fragen: „Hast du Kapazitäten!“