„Für dieses kleine bisschen Mensch ist der Aufwand doch ein bisschen zuviel!“, erklärte der Bestatter der Mama, die sich bei ihm wegen einer Beisetzung ihres Kindes, das sie gerade in der 11. Schwangerschaftswoche verloren hatte, vorstellte. Ihr Herz hatte sich ganz bewusst gegen die Sammelbestattung im Krankenhaus entschieden und sie wollte ihrem Kind einen persönlichen Abschied schenken.
Gerade diese Woche hatten wir wieder unter Fachleuten intensive Gespräche über den Umgang mit frühen Fehlgeburten.
Wir stellten uns die Fragen, warum den Müttern/Eltern nicht angeboten wird, ihr Kind untersuchen zu lassen. Zudem diese Untersuchung dann auch als sog. IGEL-Leistung selbst zu bezahlen wäre.
Warum werden die Mamas nicht darüber aufgeklärt, dass sie ihr kleines Baby auch selbst zur Welt bringen dürfen? Für so manchen ist - unter bestimmten Massnahmen - die sog. Kleine Geburt der weitaus bessere Weg als nur die Ausschabung, bei dem alles ein rein medizinischer Vorgang ist und bleibt. Der Gedanke, dass hier ein schon von Herzen geliebtes Kind gestorben ist, kommt gar nicht auf. Und so gehen die Frauen nachhause und merken, dass etwas anders ist, aber können es oftmals nie oder erst lange Zeit später fassen.
Wir dürfen nicht aufhören, diese Fragen zu stellen und immer wieder darüber zu sprechen! Denn es geht um Kinder, die in Liebe gezeugt und erwartet waren - und dann viel zu früh wieder gegangen sind. Es geht um Söhne und Töchter, Schwestern und Brüder und um Grosskinder!
Auch diese Kinder brauchen ihren Platz und unsere Wertschätzung und je mehr wir in der Gesellschaft dieses verinnerlichen und zeigen, desto mehr unterstützen wir diese Familien, deren Kinder in der frühen Schwangerschaft sterben.
Wir können also alle etwas dazu beitragen, damit diese Familien einfacher ihren Weg finden - mit diesem Kind, das zu ihnen gehört aber nicht sichtbar ist.