Albtraum

„Ich hatte einen Albtraum letzte Nacht“, erzählte mir der Papa bei unserem Gespräch letzte Woche.
„Ich war auf der Beerdigung meiner Tochter und da riefst du an und musstest uns mitteilen, dass du nicht kommen kannst, weil du in Quarantäne bist“...
Es hat mich tief berührt, welch wichtige Position man für die Eltern in dieser schweren Zeit einnimmt. Eigentlich weiss ich das, aber mir wurde es hier mal wieder sehr deutlich.
Ich fragte den Papa dann, ob er gerne möchte, dass ich zur Beerdigung seiner Tochter komme. Er schaute mich an und sagte: „Du bist fest eingeplant!“
„Du bist doch die einzige neben uns, die unsere Tochter bei ihrer Geburt und auch beim Sterben begleitet hat. Und somit bist du doch überhaupt die einzige, die etwas über unsere Tochter sagen kann bei der Beerdigung“, fügte die Mama hinzu.
Und so mache ich mich heute morgen auf - zusammen mit meinem Bestatterkollegen (ab und an ist Begleitung ganz nett😉) werde ich zur Familie fahren und mit ihnen gemeinsam ihre Tochter beisetzen. Und ich werde auch etwas sagen - denn es gibt immer etwas zu erzählen über diese kleinen Menschen, die so sehr erwartet und gewünscht waren und so tief geliebt werden.
Ich bin dankbar, mit den Eltern auch diesen Schritt gehen zu dürfen - auch wenn ich eigentlich Urlaub habe. Aber manchmal lässt sich das einfach nicht anders regeln💕