„Wir nehmen auch dieses Mal wieder das Körbchen“, waren sich die Eltern
einig, als sie nun zum zweiten Mal einen Sarg für ihr Kind aussuchen mussten.
„Jetzt wissen wir ja wenigstens schon, worauf wir alles achten müssen.
Wir haben ja schon Erfahrung!“, ist eine Aussage, die sich im ersten Moment ok anhört, aber hinter der so unendlich viel Tragik und Schmerz steckt. Der Schmerz, die Trauer und die Verzweiflung
verdoppeln sich nicht nur, wenn einen dieses Ereignis zum zweiten Mal widerfährt - es potenziert sich um ein vielfaches. Noch schwerer wiegt es, wenn noch gar kein lebendes Kind vorhanden ist,
denn die Eltern sind zwar mehrfache Eltern, aber werden vom Aussen nicht so wahrgenommen.
„Wissen Sie, Frau Rutz, die meisten Menschen, die auf uns schauen,
denken sich, dass wir einfach Karriere machen und halt viel Geld verdienen wollten, aber keiner sieht den tiefen Schmerz und die unsagbare Trauer um unsere verstorbenen Kinder und dass wir ja
doch Eltern sind!“
Es gibt viele Eltern, die diesen Weg mehrfach gehen müssen und
irgendwann einfach keinen Mut mehr haben, es nochmal zu probieren, weil sie einen weiteren Verlust nicht „überleben“ würden - manchmal im wahrsten Sinne des Wortes
Foto: Stefan Wiede