AlltagsheldInnen

Es war eine unglaublich intensive Woche mit vielen verschiedenen Terminen. Neben den Teamtreffen mit meinen Mädels Eva, Kirsten und Birgit, in denen wir uns austauschen und schauen, wie wir unsere Unterstützung für die Familien noch besser machen können, hatte ich auch ein Teamtreffen mit unserem Folgeschwangerschaftsteam, wo wir immer wieder am Angebot für die Paare feilen und uns intensiv mit jedem Elternpaar befassen.
Der Rückbildungskurs hatte diese Woche sein letztes Treffen und da darf ich dann immer dabei sein und mit den Mamas noch einmal schauen, wo sie stehen und welche Unterstützung sie noch weiterhin benötigen.
Auch gab es immer wieder Treffen mit Menschen und Institutionen, die sich vernetzen und unsere Arbeit unterstützen möchten.
Und dann waren da die Eltern diese Woche, die gerade erfahren haben, dass ihr so sehnlich erwartetes Mädchen sterben wird, weil es einen schweren Herzfehler hat und wir haben gemeinsam ganz emotional Stück für Stück den Rest der Schwangerschaftszeit, von der wir nicht wissen, wie lange sie dauern wird, angeschaut und die Geburt und alles danach besprochen. In den Gesprächen wird oftmals erst ein Teil der Dimension dessen, was die Familien erwartet, klar und es laufen viele Tränen.
Auch das Elternpaar, deren Kind mit 19 Monaten plötzlich an einer Infektion starb, sass diese Woche bei mir und es ist gerade so schwer, miteinander in den richtigen Kontakt zu kommen, weil jeder so intensiv mit seinem eigenen Schmerz klarkommen muss und dann kaum Kraft für die gute Kommunikation miteinander fehlt. Auch hier sind wir oft der Vermittler, der hilft, dass Mauern wieder abgebaut werden und Zuwendung zum Partner/zur Partnerin wieder möglich werden.

Zwei besondere Treffen waren diese Woche auch das Mütter- und Vätertreffen. Es berührt mich immer wieder, wenn sich die Mamas und Papas einander öffnen und sich so gegenseitig beschenken, weil der/die jeweils andere sehen kann, wie sie mit diesen ganzen Prozessen umgehen.
„So weiss ich, dass ich ganz normal bin und mir die Zeit nehmen darf, die ich brauche“, sagte Peter gestern in der Abschlussrunde. Das Umfeld macht den Papas gerade sehr zu schaffen.

So fiel ich gestern Abend erschöpft aber zufrieden ins Bett nach dieser Woche und dachte: „Für mich sind sie alle AlltagsheldInnen❤️
Sie geben nicht auf, sie wuseln sich durch, sie machen sich auf zu diesen Treffen und Begleitungen, um etwas ganz furchtbares zu verarbeiten: den Tod ihrer geliebten Kinder🎈

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