Die Trauer um ein Baby, das bereits im Bauch der Mama gestorben ist,
betrifft alle in der Familie – auch die jüngsten Mitglieder.
Die Trauer von Geschwistern ist oft unsichtbar, aber genauso real und
wichtig wie die der Eltern. Kinder können sich allein fühlen, unverstanden oder sogar schuldig für den Verlust. Der Schmerz und die Trauer ist auch bei Geschwistern intensiv, selbst wenn sie den
verstorbenen Bruder oder die Schwester nicht persönlich kennengelernt haben. Es ist daher entscheidend, ihnen Raum zu geben, ihre Gefühle auszudrücken, zuzuhören und ihre Trauer ernst zu nehmen.
Rituale, Gespräche und das Teilen von Erinnerungen können helfen, den Schmerz zu verarbeiten und den Verlust in die Familiengeschichte zu integrieren.
Um aber überhaupt Erinnerungen teilen zu können, müssen die
Geschwisterkinder von Beginn an mit einbezogen werden. Oftmals geschieht dies aus Sorge, es könnte den Kindern schaden, nicht.
Aber nicht das Raushalten schützt sie, sondern sie mitnehmen durch die
Prozesse, schützt sie - weil es nun ebenso Teil ihrer Biografie ist und sie verstehen lernen müssen - ebenso wie die Erwachsenen.