 
    
    Es war wieder so weit: Unsere Minis haben sich gemeinsam mit ihren
    Trauerbegleiterinnen Kirsten und Alina auf den Weg zum Friedhof gemacht. Zuhause hatten sie zuvor liebevoll Steine bemalt – kleine Botschaften voller Erinnerung und Zuneigung.
    
    Auf dem Hin- und Rückweg gab es viele berührende Gespräche. Die
    Geschwisterkinder stellten sich gegenseitig ihre verstorbenen Brüder und Schwestern vor – als wäre das ganz selbstverständlich. Einige von ihnen sind sogenannte Folgekinder und haben ihre
    Geschwister nie auf dieser Welt kennengelernt – und doch sind sie da. In ihren Herzen. In ihren Gedanken.
    
    Auf dem Friedhof besuchten sie gezielt Kindergräber. Dort legten sie
    ihre bemalten Steine ab – als Geschenk. Als Zeichen der Wertschätzung. Für ihre eigenen Geschwister. Für all die anderen verstorbenen Kinder.
    
    Diese zwei Stunden sind so wertvoll. Denn in ihnen dürfen sich die
    Kinder normal fühlen. Sie dürfen über ihre toten Geschwister sprechen. Den Friedhof besuchen. Erinnern. Geben. Fühlen.
    
    Und dann? Kehren sie zurück in die andere Welt – die, in der das alles
    nicht „normal“ ist.
