
Diese Worte musste Hannah hören – in der 25. Schwangerschaftswoche, kurz
vor der Geburt ihrer Tochter, für die sie sich nach schwerwiegender Diagnose und vielen Gesprächen gemeinsam mit ihrem Partner für einen medizinisch begleiteten Abbruch entschieden
hatte.
Weil es ihr erstes Kind ist, wollte sie wissen, was sie erwartet. Wie
eine Geburt abläuft. Wie man mit Schmerzen umgeht. Einfach vorbereitet sein. Doch die Antwort ihrer Hebamme war: „Das ist doch eh keine richtige Geburt. Da gibt’s auch nichts wegzuatmen – du
bekommst ja Schmerzmittel.“
Wir waren – und sind – fassungslos.
Denn:
Jede Geburt ist eine Geburt.
Auch wenn das Baby bereits verstorben ist oder nicht überleben
wird.
Auch wenn es ein früher oder später Abbruch ist.
Auch wenn es „nur“ das erste Trimester war.
Es gibt Wehen. Es gibt Schmerzen.
Solche Aussagen sind nicht nur unsensibel – sie sind diskriminierend,
entwertend und können im schlimmsten Falle zu Traumatisierungen im Geburtsprozess selbst führen.
Wenn du als Hebamme, Ärzt*in oder Pflegekraft in solchen Situationen nicht
sicher bist, was du sagen sollst – dann bilde dich bitte weiter, bevor du urteilst oder sprichst. Es gibt viele gute Fortbildungen zum Thema stille Geburt, Schwangerschaftsabbruch bei fetaler
Diagnose oder Verlust im frühen Schwangerschaftsverlauf.
Worte können Halt geben – oder verunsichern und verletzen. Entscheide dich für
Sicherheit.
Wenn du Interesse an Fortbildungen hast, findest du diese auf der Seite
unserer Hope‘s Angel Akademie.