Sei aktiv!


Je mehr du dich in die Kennenlern- und Abschiedsphase einbringst, desto besser kannst du das Geschehene auf lange Sicht verarbeiten. Vielleicht kannst du so ein kleines Stück Kontrolle zurückgewinnen – in einer Situation, die dir so viel genommen hat.


Nimm dir Zeit – sie gehört dir

 

  • Lass dich nicht hetzen.
    Eine Geburtseinleitung oder ein Schwangerschaftsabbruch sind in den meisten Fällen nicht sofort notwendig. Nur wenn es eine akute Gefahr für dein Leben gibt, ist rasches Handeln nötig.

 

  • Informiere dich in Ruhe.
    Frag nach, lies nach, hol dir Unterstützung. Ist ein sofortiger Abbruch wirklich medizinisch erforderlich? Oder darfst du dein Kind noch ein Stück begleiten?
    (Wenn du magst, sind wir gerne an deiner Seite und beraten dich.)


Hol dir Menschen an deine Seite

 

  • Erzähl deiner Familie oder deinen engsten Freund*innen, was dich erwartet.
    Bitte sie, dich zu begleiten – im Krankenhaus, zu Gesprächen, bei Behördengängen. Allein zu sein in dieser Zeit kann schwer sein. Gemeinsam zu tragen, kann verbinden.

 

  • Fang an, dein kleines Netzwerk zu knüpfen.
    Diese Menschen werden dich vielleicht auch in den kommenden Wochen und Monaten stützen – wie ein schützender Kreis.


Gestalte die Begegnung mit deinem Kind

 

  • Such ein schönes Kleidungsstück für dein Kind aus.
    Es darf klein sein, zart, selbst gemacht oder von uns geschickt – ganz, wie du magst.

 

  • Nimm Kontakt zu einem Bestatter auf.
    Vielleicht hilft es dir, dir auch hier Menschen zu suchen, die den Weg der eigenen Bestattung einfühlsam mit dir gehen.

 

  • Wenn dein Kind geboren ist: Nimm dir Zeit.
    Zeit zum Schauen. Zum Fühlen. Zum Riechen.
    Es ist vielleicht nur ein kurzer Moment – aber er muss für den Rest deines Lebens reichen und dich tragen.


Erinnerungen schaffen – mit deinem ganzen Herzen

 

  • Mach Fotos – selbst oder mit Hilfe.
    Wenn du magst, organisieren wir jemanden aus unserem Netzwerk. Diese Bilder werden dir einmal helfen, wenn die Erinnerung zu verblassen droht und sie dokumentieren neben der Existenz deines Kindes auch die Liebe, die ihr für euer Baby habt.

 

  • Lass dich nicht verunsichern.
    Wenn andere sagen, du solltest dein Kind lieber nicht anschauen – hör nicht auf sie. Es ist dein Kind. Du darfst es lieben, genau so, wie es ist.

 

  • Mach Hand- und Fußabdrücke.
    Vielleicht in Ton oder mit Farbe – so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Jede Spur ist ein kostbares Stück Erinnerung.