„Wir haben ein kleines Dankeschön für Sie vor die Tür gestellt“, sagte
mir die Mama am Telefon.
Auch wir sind den Familien unendlich dankbar, dass sie uns ihr Vertrauen
schenken und sich von uns begleiten lassen. Ich sehe das nicht als selbstverständlich an, denn die Familien befinden sich in einer Ausnahmesituation, die sie sehr verletzlich machen und wir
könnten ganz schnell auch viel Schaden anrichten. Auch wenn wir inzwischen recht bekannt sind und die Familien von vielen Seiten - seien es die Ärzte oder Krankenhäuser, die Hebammen, andere
Beratungsstellen, Seelsorger oder Bekannte und Freunde - auf uns hingewiesen werden, fällt es trotzdem in einer solch schwierigen Situation schwer, sich noch jemand Fremden ins Boot zu holen, von
dem man noch nicht genau weiss, welche Hilfe er im Ende wirklich sein kann.
Oftmals hören wir von den Familien „Wären wir doch schon eher zu euch
gekommen!“ Von den anderen hören wir „Wir sind so froh, dass wir gleich von Beginn an in eurer Begleitung waren. Wir wissen nicht, wie wir es sonst geschafft hätten!“
Ein Papa antwortete letztens auf meine Frage, wie sie denn zu uns
gekommen sind: „Wir haben in den Karten und Briefen, die wir bekommen haben, mindestens 18mal den Hinweis bekommen, uns an Hope‘s Angel zu wenden!“ Das machte mich doch demütig und zutiefst
dankbar zugleich.
Dankbar, weil sich unser Angebot doch schon so etabliert hat und
demütig, weil wir für jede Familie, die sich uns anvertraut, eine grosse Verantwortung tragen.
Es bleibt weiterhin mein Anliegen, dass eines Tages keine Familie mehr
unbegleitet sein wird und daher werde ich weiter all meine Kraft investieren, um aufzuklären und das Netzwerk ständig zu erweitern, damit Begleitung irgendwann selbstverständlich und überall
verfügbar ist.
„Merci, dass es dich gibt!“, mag ich daher jedem in unserem Netzwerk
zurufen. „Du machst einen so grossen Unterschied mit dem, was du für die Familien tust.“