Wut in der Trauer?

Wut in der Trauer? Ja – und wie.

Trauer ist nicht nur Traurigkeit. Sie ist eine Ansammlung vieler Gefühle. Manchmal widersprüchlich. Manchmal laut. Manchmal überwältigend. Und eines dieser Gefühle ist: Wut.

Wut auf das Leben. Auf das, was passiert ist. Auf andere. Auf sich selbst. Auf die Ungerechtigkeit. Auf den Tod.
Sie kommt oft unerwartet. Und sie ist absolut normal. Mehr noch: Sie ist notwendig.

Wut ist keine Schwäche. Sie ist ein Ausdruck von Schmerz, von Liebe, von Machtlosigkeit. Sie zeigt, wie tief der Verlust geht.

Wenn Wut keinen Ausdruck finden darf, staut sie sich auf. Und dann wird aus gesunder Wut schnell ungesunder Zorn, Verbitterung oder innerer Rückzug.
Wir sollten aufhören, Wut wegzudrücken – besonders in der Trauer. Stattdessen dürfen wir ihr Raum geben. Sie anerkennen. Sie fühlen.
Denn nur was wir zulassen, kann sich auch wandeln.

Wut gehört zur Trauer. Und wo sie sein darf, kann auch Heilung beginnen.